EIN WETTLAUF UM GERECHTIGKEIT SEIT ÜBER 18 JAHREN

Das Jahr 2000 oder 2001 könnte das letzte im Leben des ehemaligen Aktivisten der Black Panther Partei und schwarzen Journalisten Mumia Abu-Jamal sein.

Er wird beschuldigt, im Dezember 1981 während einer nächtlichen Streitigkeit, bei der er seinem Bruder zu Hife kam, einen weißen Polizisten ermordet zu haben. Am 3. Juli 1982 wurde er letztlich von einer fast weißen Jury zum Tode verurteilt und sitzt seitdem in der Todeszelle.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kommentiert Mumias Verfahren, nach Studium der gesamten Prozessakten, wie folgt:

,,Das Verfahren, bei dem Mumia Abu-Jamal schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt wurde, verletzte die internationalen Mindestnormen für faire Prozessführung und für die Verhängung der Todesstrafe. Amnesty International ist der Meinung, dass dem Interesse der Gerechtigkeit am besten gedient wäre, wenn Mumia Abu-Jamal ein neues Verfahren gewährt würde.''

FÜR EINEN NEUEN UND FAIREN PROZESS!

DIE BEWEISE MÜSSEN ZUGELASSEN WERDEN!

Der Kampf um Gerechtigkeit im Fall Mumia Abu-Jamal ist in eine entscheidene Phase getreten. Jetzt geht Mumias Petition für einen neuen Prozess durch die letzten juristischen Instanzen. Mit jedem neuen Tag rückt die Hinrichtung von Mumia näher. Denn der Aufschub des Hinrichtungsbefehls vom 02.12.1999 bedeutet keine Aufhebung dessen. Zwar ist es in solchen Fällen üblich, einen solchen Aufschub aufrechtzuerhalten, bis der Verurteilte alle ihm zustehenden Revisionsrechte und andere rechtliche Schritte ausgeschöpft hat, aber es gibt kein Gesetz in den USA, das dies zwingend macht.


Und im Fall Mumia ist, bezüglich seiner Rechte, kaum etwas ,,wie üblich'' gelaufen. In der Petition von Mumia Abu-Jamal werden die Verfahrensfehler aus seinem ersten Prozess beanstandet und es wird die Möglichkeit gefordert, neue entlastende Beweise vorzulegen.

Nun muss das Bundesgericht über die Zulassung dieser Petition befinden. Sollte sie nicht zugelassen werden, darf Mumia keine neuen Beweise und Zeugen präsentieren. Somit würden nur die ,,offiziellen'' Akten mit den konstruierten Beweisen und den inzwischen widerrufenen bzw. widerlegten Aussagen des 1. Prozesses zur Verfügung stehen, um im 2. Prozess erneut als Beweismaterial gegen Mumia zu dienen.

Der mögliche Prozesstermin ist also der sogenannte Tag X, bei dem es seit Jahren das erste Mal wäre, dass Mumia Abu-Jamal selbst bei einem Gericht auftreten und reden darf.

Zu dem Tag X wird weltweit mit verschiedenen Aktionen mobilisiert, u. a. von der Solidaritätsbewegung in den USA, von diversen deutschen Aktionsbündnissen als auch von anderen Gruppen in der Welt. Dieser Tag steht unter dem Motto: ,,The whole world is watching you''.

Der politische Druck muss weiter weltweit aufrechterhalten und verstärkt werden, da noch völlig unklar ist, ob es ein Wiederaufnahmeverfahren geben wird.

ABSCHAFFUNG DER TODESSTRAFE!

Daher rufen wir alle Menschen, für die das Wort Gerechtigkeit noch eine Bedeutung hat, auf, den staatlichen Mord an Mumia Abu-Jamal zu verhindern! Für das Leben und die Freiheit von Mumia Abu-Jamal und allen politischen Gefangenen!

[12] DIE WARE.
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