[ RAG | DGB-Jugend ]

Am 27. März fand bei dem deutschen Blood & Honour Chef Stefan Lange alias Pinoccio aus Berlin eine polizeiliche Razzia statt. Dabei wurden rund 1.800 CDs einer sogenannten ,,Milleniumsausgabe'' mit Liedern internationaler Naziskinbands beschlagnahmt. Die CDs sollten der neuen Ausgabe des Blood & Honour Magazins beigelegt werden, die ebenfalls in einer Auflage von 1.500 Stück beschlagnahmt wurde. Die gegen Stefan Lange und seine Freundin erlassenen Haftbefehle wegen Verbreitung und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen wurde allerdings außer Vollzug gesetzt.


stilisierten Hakenkreuzen und der Aufschrift ,,Blood & Honour''.

BLOOD & HONOUR. Das in mehreren Tausend Kopien in Deutschland zirkulierenade ,,Kriegsberichter''-Video stammt aus dem Umfeld von ,,Blut und Ehre'', der deutschen Sektion des internationalen Blood & Honour-Netzwerkes.Seinen Ursprung hat der Name in den Nürnberger Gesetzen ,,zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre'' der Nationalsozialisten.



Verantwortlich für die CD-Produktion zeichnet das us-amerikanische Nazilabel ,,Panzerfaust Records'' aus Rhode Island, Minnesota, das von der Naziband Bound for Glory gegründet wurde.

VIDEOS UND KONZERTE. Der Titel des Videos ist unmißverständlich: ,,Kriegsberichter''. Sein Inhalt ist es auch: Unterlegt mit Musik, werden Aufnahmen eines Mordes gezeigt. Die Kamera zoomt auf das schmerzverzerrte Gesicht eines Afroamerikaners, Männer in den weißen Roben des Ku-Klux-Klan zerren den Mann beiseite. Dann fallen Schüsse. Die letzte Kameraeinstellung zeigt die am Boden liegende Leiche. Vor Fernseh-Bildern des brennenden Vertragsarbeiter-Wohnheims in Rostock-Lichtenhagen singt die britische Neonazi-Band No Remorse ihren bekannten Hit: ,,Barbecue in Rostock''. Die Botschaft ist klar: Die Kamera schwenkt über Hunderte von Skinheads, die bei einem Konzert begeistert den Refrain mitgrölen. Im Hintergrund hängen Transparente der Veranstalter mit


Eine jetzt veröffentlichte Anwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der PDS-Bundestagsfraktion macht deutlich, dass rund ein Drittel der im vergangenen Jahr vom Bundesamt für Verfassungsschutz registrierten 105 rechtsextremen Konzerte vom Blood & Honour-Netzwerk organisiert wurden. Mehr als die Hälfte der Konzerte (59) fand in Ostdeutschland statt. Allein in Sachsen waren es 33 Konzerte.

KONZERTE UND NAZI-BANDS. Doch auch wenn die Zahl der registrierten Konzerte im Vergleich zum Jahr 1998 nach Verfassungs-schutzangaben um 23 zurückgegangen sein soll, gibt es keinen Grund zur Erleichterung. Denn die Besucherzahlen bei den Konzerten sind gestiegen – bei acht Konzerten wurden jeweils mehr als 1.000 BesucherInnen registriert – und auch der Organisationsgrad innerhalb der Szene hat zugenommen. So reisten beispielsweise am 13. November 1999 über 1.000 Rechtsextreme aus ganz Deutschland in das thüringische Dorf

[26] DIE WARE.
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